Auch in diesem Jahr haben wir, vor allem dank Myriam Mathys, die Tradition fortgesetzt, im Juli einen Sommerabendanlass zusammen mit dem Club Felix für all jene zu organisieren, die Ferien auf ‚Balkonien‘ machen. Diesmal besuchten wir erst die neue Ausstellung «Das zweite Leben der Dinge» im Landesmuseum Zürich und genossen anschliessend einen gemütlichen Sommerabend im Restaurant Riithalle.
Mit über 20 Teilnehmenden, darunter auch Gästen, welche wir erstmals bei der VCU begrüssen durften, durften wir einmal mehr einen gemütlichen und anregenden Abend verbringen. Die aktuelle Sonderausstellung im Landesmuseum beeindruckt nicht durch spektakuläre Objekte, bietet aber viel Erkenntnisgewinn und regt zum Nachdenken an. Dazu nur ein Beispiel: Jährlich werden etwa 80 Milliarden Kleidungsstücke produziert, nur etwa die Hälfte davon wird je getragen. Ein Drittel wird zwar verkauft, aber ungetragen wieder entsorgt, knapp 20% bleiben schon im Laden liegen. Spontan erinnerte ich mich da an einen Papiermacher des 17. Jahrhunderts: Jeder Mensch brauche zwei Kleider pro Jahr, die Papiermacher müssten sich deshalb keine Sorge um den Rohstoff machen (denn damals waren die Lumpen der wichtigste Rohstoff für Papier). So kann man sich täuschen.
Innovationen einst und jetzt
Mein persönliches Highlight während der Führung waren die Ergänzungen von Jan Radlinsky, dem Präsidenten des Club Felix (siehe Bild). Lebhaft berichtete er über seine Berufszeit bei Dow (Chemical) in Horgen, wo er unter anderem mithalf, aus Polymeren modernste Schaumstoffprodukte für die Automobil, Bau- und Verpackungsindustrie herzustellen. Ja, alle waren damals überzeugt, der Menschheit damit einen grossen Dienst zu erweisen. Wie wenig wissen wir heute, all diese tollen Innovationen zu schätzen.
Willy Bischofberger, 2022 Tagungspräsident unserer VCU-Jahrestagung zum Thema Start-up, ergänzte sehr gerne, dass mehrere Unternehmerinnen und Unternehmer, die seither mit uns in Kontakt stehen, Start-ups zur Wiederverwendung von Materialien gegründet haben. Es sind dies namentlich der Snowboardprofi David Hablützel, der Sportkompressionssocken, T-Shirts und Bade-Shirts aus rezyklierbarem Ozeanplastik herstellt. Siehe hier. Tolle Bikinis aus ehemaligen Fischernetzen verkauft Mare Switzerland, und www.kleiderberg.ch hilft dabei, den eigenen Kleiderschrank zu räumen, durch Wiederverkauf.
Gemütlicher Ausklang
Schon fast traditionell zogen wir anschliessend zur Riithalle weiter. Einerseits begeistert uns die schöne Terrasse direkt am Schanzengraben immer wieder, andererseits gehört die Riithalle mittlerweile zu den eher wenigen Restaurants in Zürich, bei der auch eine Gruppe von 20 Personen willkommen ist, und dies ohne uns schon Wochen vorher auf ein Menü festlegen zu müssen. Dass wir aus einer etwas kleineren Karte auswählen mussten und die Abrechnung unter uns selbst ausmachten, das waren keine wirklichen Einschränkungen. Nur zu schnell galt es dann wieder Abschied zu nehmen, weil der oder andere Zug wartete. Vielen Dank Myriam für die einmal mehr tipptoppe Organisation. Allen weiterhin schöne Ferien.
Bild und Text: Roland Gröbli, Co-Präsident