Kurzfristig stellte sich Frau Prof. Dr. phil. Ursula Renz am 26. Mai für ein philosophisches Feierabendgespräch zur Verfügung. Am Gespräch, das via MS Teams geführt wurde, nahmen über 30 Personen teil, darunter auch Gäste des Club Felix, Zürich, und der VCU Regionalgruppe Basel.
Unter dem Titel «Orientierung und Gelassenheit: Der lange Atem der Philosophie» nahm Ursula Renz, die Zuhörenden anschaulich, gut verständlich und fundiert auf eine kleine philosophische Reise mit und stellte die heutige Zeit und ihre speziellen Herausforderungen in einen grösseren Rahmen. Ganz besonders nehme ich aus diesem Gespräch mit, dass die Philosophie uns dazu einlädt, langsamer, bewusster, differenzierter und rationaler zu unseren Schlüssen zu kommen. Dafür waren ihre Ausführungen der beste Beweis. Langsamer und gelassener zu denken waren für mich das Schlüsselwort und die Schlüsselbotschaft des Gesprächs.
Identität und Solidarität
Ursula Renz (1968 geboren) ist eine Zürcher Philosophin und Professorin an der Karl-Franzens-Universität Graz als Leiterin des Arbeitsbereichs Geschichte der Philosophie. Sie habilitierte mit einer preisgekrönten Arbeit über Baruch de Spinoza. In ihrem jüngsten Buch erörtert sie den (Un-)Begriff der kulturellen Identität. Unter anderem in der NZZ ist sie immer wieder mit klugen und spannenden Essays präsent, so zuletzt am 27. März dieses Jahres mit einem Essay über Baruch de Spinoza.
Das rund dreiviertelstündige Gespräch, dem eine angeregte Frage- und Antwortrunde folgte, berührte auch Fragen zur Identität, zu Solidarität und Betroffenheit oder das Symbolhafte beim Tragen einer Gesichts- und Schutzmaske. Ursula Renz, die beruflich seit rund zehn Jahren in Österreich tätig ist, wies im Vergleich zwischen Schweiz und Österreich auf die unterschiedliche Akzeptanz dieser Massnahme und schärfte so den Blick für den je spezifischen Umgang mit diesem neuen Symbol unserer aktuellen Zeit.
Viele Rückmeldungen – Teilnahme mehrerer Vereine
An der Live-Übertragung des Gesprächs nahmen auch Gäste des Club Felix, Zürich, und der VCU Regionalgruppe Basel teil, welche ebenso spontan die Einladung an ihre Mitglieder weitergeleitet hatte. Eine sehr gute Idee! Lukas Stutz, der neue Präsident der VCU Schweiz, der dem Gespräch ebenfalls gefolgt war, brachte in seinem Feedback denn auch zum Ausdruck, dass diese Form der Kommunikation zu einer stärkeren Vernetzung der Regionalgruppen beitrage.
Noch nie erhielt ich nach einem Impulsreferat so viele spontane Rückmeldungen. «Besten Dank für ein unglaublich gutes Meeting! Ein Hoch auf die Philosophie.» – «Sehr inspirierendes Gespräch. Herzlichen Dank.» sind nur zwei davon. Abschliessend ist es mir ein Anliegen, Frau Prof. Dr. Ursula Renz sehr herzlich zu danken. Dank Ihrer spontanen Zusage konnten wir kurzfristig einen mehr als gleichwertigen Ersatz für das TimeOut von Ende Mai bieten.
Roland Gröbli, Präsident der Regionalgruppe Zürich
Bildlegende: Screenshot während der Frage- und Antwortrunde mit Frau Prof. Dr. Ursula Renz und Christian Herbst.